Ich möchte nach Hause. Doch ich stehe an, stehe in der Schlange, stehe an Kasse #1. In meinem Warenkorb liegen drei Dinge: Milch, Backpulver und Sour Cream. In meinem Warenkorb liegt nicht: Kaffee – den gab es nicht. Ich bin in diesem Supermarkt, weil es nur hier diesen Kaffee gibt. Eigentlich. Meine Anwesenheit in diesem Supermarkt ist überflüssig. Ich möchte nach Hause.
Die ältere Dame kauft einen Träger Schnaps
Die ältere Dame ganz vorn kauft einen Träger Schnaps, kleine Flaschen Kräuterschnaps, knapp 8 Euro, sie zahlt bar (mit einem Zehner). Kasse #2 und #3 sind vakant, die Schlange wird immer länger. Ältere Menschen quatschen gern mit Kassierern, sie sind einsam, ich muss Verständnis aufbringen, möchte aber dennoch nicht hier sein, nicht an Kasse #1 stehen. Ich muss Verständnis dafür haben, dass Menschen auf den Cent genau mit Münzen bezahlen möchten, weil sie sonst keinen Überblick über ihre Finanzen haben. Sie heben am Anfang des Monats 4000 Euro ab und packen sie in eine Schublade; wenn die leer ist, ist sie eben leer. Dieses verrückte Land mit seinem Bargeld. Ich möchte nach Hause.
Die Zeit vergeht, ich könnte andere Dinge machen, die mehr Spaß machen. Als ich endlich bezahlen und gehen darf, bin ich müde und frustriert, es will heraus, ich sage laut, was ich denke: «Dieser beschissene Laden!» Menschen ignorieren dieses Outburst, aber ich weiß, dass es ihnen auch so geht. Dieser Supermarkt ist notorisch schlecht geführt. Ich hasse diesen Laden wirklich und betrete ihn nur, weil es hier diesen dummen Kaffee gibt, den es heute nicht gibt.