Tagebuch: 2. August 2024

2. August 2024

Es ist Freitag, da ist Markttag. Wir sind dort und kaufen ein: Brötchen und Gemüse und Dips. Eigentlich würden wir noch ein Mittagessen kaufen, doch der Stand, an dem es das sog. Soulfood gibt, er steht zwar da, ist aber geschlossen, da ist nichts los, niemand steht an. Der Mann nebenan weiß Bescheid: Die Betreiber hätten einen Unfall auf der Autobahn gehabt, erklärt er. Ein Albtraum.

Der Markt ist ein Ort voller Menschen, heute ist aber etwas weniger los als sonst. Das liegt an den Sommerferien, die nächste Woche enden werden. Dann wird unser Sohn in die Kita kommen, die Eingewöhnung wird starten, damit wir wieder arbeiten können, denn das ist das Wichtigste: dass alle fleißig arbeiten.

Auch wichtig sind Autos, dass die immer fahren und überall parken können. Überall? Keineswegs! Gestern hat der Nachbar von ggü. einen Pkw abschleppen lassen, er parkte vor seiner Garage, vor seiner Ausfahrt. Er wollte selbst nicht wegfahren, eigentlich hat ihn das falsch parkende Auto nicht weiter behindert, aber es ging wohl ums Prinzip. Also versperrte das Abschleppfahrzeug die Straße, stoppte damit den Verkehr, während die Abschleppung geschah. Ich saß auf dem Balkon und schaute zu, wie das Auto durch die Luft schwebte.


Vor einigen Tagen wurde ich Opfer von Womansplaining: Ich hatte den Sohn in der Trage, es war mittags, er hielt seinen Mittagsschlaf. Die Einschlafphase ist kritisch und für mich derzeit voller Frust. Einst schlief der Sohn prima in der Trage ein, das war eine Sache von fünf Minuten. Nun aber dauert es länger, viel länger, und der Sohn leistet Widerstand – wie dem auch sei, er schlief und ich notierte etwas in meiner Notiz-App im Smartphone, als sich eine Frau vor mir aufstellte und sagte: «Sie müssen etwas vorsingen!» – Aber er schlief doch längst. Innerlich brodelnd, ob dieser Einmischung und Bevormundung, lächelte ich wohl und die Frau zog ab.

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