Das Wetter ist in Ordnung. Lediglich ein paar graue Wolken ziehen vorbei, die durchaus Regen abwerfen könnten. Aber sie lassen es. Sie verkneifen es sich. Ich sitze auf einer Parkbank und habe vor, einen Joghurt zu essen. Ich habe Besteck dabei, das in einem schmalen Kasten ruht, wie die Knochen in einem Sarg. Klappernde Knochen aus Blech.
Doch dann taucht ein Fremder auf und setzt sich auf die nebenstehende Bank. Ein Unding: Es sind zahlreiche andere Bänke frei, es besteht keine Platznot. Wir befinden uns auf dem Gartenfriedhof, der aber längst nicht mehr als ein solcher fungiert, sondern als Park etwas Ruhe bietet. Es ist nur so, dass wir von Straßen umzingelt sind – eine Totenstille herrscht hier deshalb nicht.
Wir sind sozusagen zu zweit, der Fremde und ich. Das macht mich wütend: Ich verstaue meinen Joghurt in meinem Rucksack, schaue aufs Handy und stehe auf. Gehe. Setze mich auf eine andere Bank. Der Mann soll mich in Ruhe lassen. Da sitze ich also, es ist sogar etwas schöner hier. Ich esse meinen Joghurt.