Der erste Kita-Tag

7. August 2024 · Kita

Heute hatte der liebe Sohn seinen ersten Tag in der Kita. Ich mache die Eingewöhnung und kann mir (noch) nicht vorstellen, dass der Sohn eines Tages dort bleiben kann – allein, also ohne mich, ohne Mama, ohne uns. Die anderen Kleinkinder sind natürlich allein in der Kita, sie spielen, das ist für sie Routine. C. ist der Kneifer, das merke ich am eigenen Leibe. J. ist sehr freundlich, der sitzt da und baut Häuser aus Duplo.

Ich muss jetzt lernen, loszulassen. Soll mich an diesem ersten Tag etwas im Hintergrund halten, während der Sohn zaghaft diese neue Welt erkundet. Ganz zaghaft erst, dann forsch und mutig. Sogleich will er hoch hinaus – er stürzt, prallt mit der Stirn gegen eine Wand. Rumms! Oh. Eine Beule drückt sich aus seiner Stirn, seine erste richtige Beule. Bisher hatte er nur eine kleine Beule, die den Namen nicht verdient hat – zu schnell war sie wieder weg. Jetzt aber ist eine echte Beule zu sehen, ein bisschen blau wird sie auch schon. Der Sohn weint, die Erzieherin übergibt ihn mir. Ich tröste und beruhige, ich bin da für ihn. Alles nicht so schlimm.

Das war also der erste Tag in der Kita

«Das passiert», sagen die Leute, «er wird noch mehr Beulen bekommen», das sei doch ganz normal. Mag sein – doch es ist nicht so einfach, das hinzunehmen, die Situation einfach wegzulächeln oder was auch immer. Immerhin hat er sich schnell beruhigt, das schon, aber in meinem Kopf rattert es: Gehirnerschütterung! Hirnblutung! Intensivstation! Ich kann nicht anders, muss ans Schlimmste denken, muss das quasi durchspielen. Was, wenn? Die Beule ist jetzt da und ja, es wird nicht die letzte bleiben. Er spielt dann weiter, nähert sich der Erzieherin an. Das war also der erste Tag in der Kita. Eben noch, da lag der Sohn in seinem Nest und schlief. Und weinte. Und nuckelte. Und jetzt steht er da zwischen den anderen Kindern und schaut fasziniert zu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert